Podiumsplatz für das Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Kohl!
Eins war klar: Nach dem unglücklichen Ausfall in Sulingen mussten jetzt unbedingt sichere Punkte her! Das war die Marschroute für das Brose Motorsport Team bei der ultraschnellen AvD Sachsen-Rallye, an die sich Dominik Dinkel / Christina Kohl im Brose Skoda Fabia R5 perfekt hielten. Mit Rang drei der Gesamtwertung belohnten sie sich selbst dafür.
Okay, zugegeben, völlig rund und wunschgemäß lief es beim vierten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) rund um Zwickau für das Brose Team noch nicht wieder. Aber trotz einiger Nickligkeiten blieben Dominik Dinkel und Christina Kohl bei hohen Außentemperaturen cool, passten sich jederzeit der herrschenden Situation an. Dass es die 12 Sachsen-BestzeitWertungsprüfungen (WP) echt in sich hatten zeigt die hohe Ausfallquote: Von den 90 gestarteten Teams erreichten lediglich 69 das Ziel auf dem malerischen Zwickauer Kornmarkt.
Überhaupt ist die viertgrößte Stadt Sachsens absolut rallyefreundlich. Denn neben dem Platz für den Servicepark bot sie auch die Bühne für die spektakuläre WP Glück-Auf-Brücke, die am Freitagabend ebenso zweimal zu befahren war wie die knapp 10 Kilometer lange Hirschfeld-Prüfung. Nach diszipliniertem Beginn setzten sich Dominik Dinkel / Christina Kohl beim zweiten Auftritt über die vier Runden des Stadtkurses groß in Szene, markierten die zweitschnellste Zeit, hielten dabei die komplette, bei der Sachsen-Rallye traditionell starke Porsche-Armada souverän hinter sich. Das brachte sie auf Zwischenrang drei, 12,9 Sekunden hinter den Leadern Fabian Kreim / Frank Christian (Skoda Fabia R5). Auf Platz zwei, den René Mandel / Dennis Zenz (Ford Fiesta R5) bezogen hatten, fehlten ihnen lediglich 8 Zehntelsekunden.
Am Samstagvormittag steht zweimal die 8,78 Kilometer WP Neuschönburg auf dem Programm, die mit Schotteranteilen gespickt ist. Beim ersten Durchgang bremst der Sulingen-Wurzeltreffer im Hinterkopf, wertvolle Sekunden gehen verloren. „Ich war da einfach zu vorsichtig“ gesteht Dominik Dinkel freimütig. „Ich wollte auf keinen Fall irgendwo anschlagen oder irgendetwas kaputtmachen. Obendrein ist die superschnelle Sachsen-Rallye sowieso eine besondere Veranstaltung. Auf den Highspeed-Passagen mit ihren häufigen Belagwechseln fehlt uns noch die R5-Erfahrung. Der Datenaufzeichnung haben wir entnommen, dass wir zum Teil in den Ortsdurchfahrten bis zu 170 Sachen draufhatten, auf den ultraschmalen, welligen Pfaden lagen mehrfach über 195 km/h an. Das ist für uns, die wir vom S2000 kommen, ein gewaltig höheres Geschwindigkeits-Level, an das wir uns erst gewöhnen mussten. Einen speziellen, ausgiebigen Test, wie ihn die Ford R5-Truppe zur Vorbereitung absolvieren konnte, hatten wir nicht.“
Trotzdem passen sich Dominik und Christina schnell den Herausforderungen des sächsischen Straßen- und Wegenetzes an, legen auf den sechs Nachmittagsprüfungen ein Spitzentempo vor. Dabei stecken sie auch locker weg, dass die WP 7 plötzlich länger ist. Denn im Vergleich zur Streckenbesichtigung ist das Ziel ohne offizielle Verlautbarung deutlich nach hinten verlegt. Das irritiert. Die folgende Prüfung Weißensand läuft für das Brose Rallye Team anfangs perfekt, aber 1,7 Kilometer vor dem Ziel stellt der 1,6-Liter Turbomotor plötzlich nicht mehr die vollen 280 PS zur Verfü- gung. Die Steckverbindung der elektronischen Ladedruckregelung hat sich auseinander vibriert. Kfz.-Meister Dominik Dinkel findet den Fehler schnell, im Telefondialog mit dem betreuenden Baumschlager Rallye & Racing Team (BRR) macht er den Brose Fabia wieder topfit. Aber damit ist der Unbill leider noch nicht genug. Vor der 22,79 Kilometer langen Königs-WP Kirchberg gibt es eine Verzögerung von fast einer Stunde. Das stört den gerade gefundenen persönlichen Sachsen-Rhythmus, alle Temperaturen in den Autos gehen nach unten. Auch die der Reifen und Bremsen, was die Aufgabe nicht leichter macht und präzises Fahren erschwert.
Das Finale ist die Wiederholung der gerade geschilderten Schleife. Mit der Bestzeit auf der Prüfung Frauenreuth 2 stellen Dominik und Christina ihr Potenzial unter Beweis. Auf den verbleibenden zwei WPs konzentrieren sie sich ganz auf das Sicherstellen des dritten Gesamtranges. Dies gelingt ohne Schwierigkeiten. „Insgesamt war es für uns eine durchwachsene Rallye“ resümiert der 24 Jahre junge Pilot aus dem oberfränkischen Rossach. „Ohne die diversen kleinen Probleme wäre hier sicher noch mehr drin gewesen.“ Zusammen mit seiner 29-jährigen Copilotin Christina Kohl aus Tiefenbach bei Passau schaut er zuversichtlich nach vorne: „Noch sind vier DRM-Läufe zu absolvieren. Bei unserer erst fünften Rallye auf dem Brose Fabia R5 haben wir erneut unglaublich viel dazu gelernt. An die speziellen Highspeed-Anforderungen konnten wir uns erfreulich schnell anpassen.“
Letzteres ist eine gute Eigenschaft, denn die ADAC Rallye Stemweder Berg in Nordrhein-Westfalen wartet am 23. und 24. Juni 2017 wieder mit gänzlich anderen Herausforderungen auf. Die das Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Kohl aus dem Vorjahr in guter Erinnerung hat. Als sie unter schwierigsten Bedingungen im KRT Skoda Fabia S2000 zu Gesamtplatz zwei „schwammen“. Sie werden alles daransetzen, dieses Ergebnis 2017 zu bestätigen. Auch wenn die Anzahl der hochkarätigen Autos in der DRM gewaltig gestiegen ist, das sympathische Brose Rallye Duo bleibt professionell auf Podiumserfolge fokussier
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