Julian Wagner holt Platz zwei und viel Erfahrung
Skoda Pilot Julian Wagner hat die Niederösterreich Rallye, den vorletzten Lauf zur ORM, auf dem zweiten Platz beendet. Der Oberösterreicher, der erstmals mit Beifahrer Pirmin Winklhofer am Start war, hatte im Ziel einen Rückstand von 46,3 Sekunden auf Sieger Hermann Neubauer. Vor dem letzten Meisterschaftslauf, der Rallye „W4“ (15.und 16.11.) und vor Abzug des Streichresultates führt Wagner nach wie vor die Meisterschaft mit nun 137 Punkten vor Neubauer (129 Punkte) an.
Obwohl von einer Erkältung geschwächt, legte Julian Wagner zu Beginn der Rallye fulminant los. Mit einer überlegenen Bestzeit auf der ersten Sonderprüfung, der einzigen die am Freitag und damit auf trockener Strecke gefahren wurde, setzte sich Wagner gleich an die Spitze des Klassements. Am verregneten Samstag folgte zunächst der schon übliche Sekundenkrimi zwischen Wagner und Hermann Neubauer. Der 24 jährige Oberösterreicher zeigte auch auf nasser Fahrbahn sein großes Talent und lag nach vier Sonderprüfung noch 5,2 Sekunden vor seinem Konkurrenten. Das spannende Duell wurde jedoch auf der fünften Sonderprüfung jäh vorentschieden. Durch einen Reifenschaden nach einem Dreher verlor Wagner mit seinem, von BRR eingesetzten, Skoda Fabia R5 über 30 Sekunden und damit auch die Führung bei der Niederösterreich Rallye. Auf Grund eines zweiten Drehers auf der folgenden sechsten Sonderprüfung büßte der Oberösterreicher weitere acht Sekunden auf den Hermann Neubauer ein. Mit Rang zwei und der zweitbesten Zeit auf der abschließenden Powerstage holte Julian Wagner weitere 20 Meisterschaftspunkte in seiner ersten Saison mit einem vierradgetriebenen Fahrzeug. Das Resümee des Shootingstars fällt daher dementsprechend positiv aus.
Julian Wagner nach der Niederösterreich Rallye: „Der Start am Freitag war perfekt. Das Set up hat gepasst und auch die Zusammenarbeit mit Pirmin hat auf Anhieb funktioniert. Trotz des Regens habe ich mich auch am Samstag recht wohl gefühlt im Auto. Leider ist mir auf der fünften Sonderprüfung ein Fehler unterlaufen. Ich habe mich verbremst, gedreht und bin auf einen Stein aufgefahren. Leider ist dabei der Reifen kaputt gegangen und wir mussten sechs Kilometer auf der Felge ins Ziel fahren. Trotz des Zeitverlustes sind wir voll motiviert in SP6 gestartet. Dort hat ein zweiter Ausritt noch ein paar Sekunden gekostet. Trotzdem war der Samstag extrem wertvoll und auch positiv für mich. Ein erstes Mal ist es mir gelungen, mich auf nasser Strecke zu steigern. Ich wusste, dass ich bei diesen Verhältnissen noch Aufholbedarf habe und daher waren die Kilometer heute Goldes wert, auch weil wir in Sachen Fahrzeugabstimmung immer auf einem guten Weg waren.
Die Entscheidung in der Meisterschaft ist weiterhin offen, auch wenn Hermann mit dem Streichresultat jetzt die viel besseren Karten hat. Aber es wäre ohnehin vermessen, gleich in der ersten Saison mit dem Skoda Fabia R5, vom Titel zu sprechen. Ich freue mich auf das Finale im Waldviertel, denn dort sind wir auf Schotter unterwegs, und es gibt wieder einiges zu lernen für uns“.
Fotos: Harald Illmer, Jochen Fessl
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