Herausforderung im Lavanttal gemeistert: Michael Lengauer mit steiler Lernkurve und Platz vier!
Nach dem Ausrutscher im Rebenland beginnt Michael Lengauer in Kärnten vorsichtig. Über die beiden Etappen zeigt die Lernkurve des Oberösterreichers steil nach oben; Lengauer und „Heim“-Co Jürgen Rausch holen am Ende einen guten vierten Platz.
Es wäre gelogen, wenn man behaupten würde, der Abflug im Rebenland hätte Michael Lengauer völlig kalt gelassen. Natürlich waren Ärger und Enttäuschung über diesen einen, kleinen Fehler mit seinen dann doch großen Auswirkungen enorm. Und natürlich war dieser Fehler beziehungsweise der darauffolgende Ausfall auch beim Antritt zum dritten österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaftslauf im Kärntner Lavanttal nach wie vor äußerst präsent. Zumal rund um Wolfsberg noch ein weiterer, besonders wichtiger Faktor ins Spiel kam: Die Streckenkenntnis. Davon hatte der Oberösterreicher Michael Lengauer nämlich im direkten Vergleich mit all den anderen Spitzenfahrern bei der 46. Ausgabe der Lavanttal Rallye am allerwenigsten. Genauer gesagt: er hatte gar keine. Und auch wenn die Straßen dieses Jahr trocken blieben, so wissen Insider, was fehlende Streckenkenntnis im Lavanttal bedeutet. Das konnte auch der „Heim“-Co-Pilot Jürgen Rausch, den sich Michael Lengauer kurzfristig als mit reichlich Streckenkenntnis ausgestattete Vertretung für Stamm-Co Erik Fürst an seine Seite holen konnte, nur teilweise kompensieren.
So kam es dann auf der ersten Etappe auch, wie es kommen musste, und das Duo Lengauer/Rausch übernachtete auf Platz fünf, 58,2 Sekunden hinter dem Führenden, Staatsmeister Simon Wagner. „Der Freitag hat nicht gut gepasst“ resümiert Michael Lengauer dazu: „Nicht nur, dass ich im Kopf nicht frei war und meine Fahrerei nicht so gut war wie zuletzt, haben wir uns auch noch beim Set-Up vertan - die Stabis waren zu weich eingestellt. Damit war die Reifentemperatur schon nach wenigen Kilometern zu hoch und somit auch noch der Grip reduziert, was meinem Selbstvertrauen zusätzlich geschadet hat.“
Für die zweite Etappe am Samstag drückte Michael Lengauer dann auf den geistigen „Reset-Knopf“ – von da an klappte es gleich viel besser. Interessantes Detail am Rande: Auf der einzigen Sonderprüfung mit teils neuer Streckenführung konnte er Samstagfrüh gleich die Zweitschnellste Zeit erzielen. Dementsprechend war der Jännerrallye-Sieger nach der Zieldurchfahrt schon wieder positiv gestimmt: „Mit dem Samstag bin ich wirklich zufrieden, da waren teilweise echt gute Abschnitte dabei. Und wie schon gesagt, meine Mitbewerber hatten mir mindestens vier Lavanttal-Starts voraus, insofern geht der Zeitrückstand am heutigen Tag und Rang vier Gesamt schon in Ordnung.“
Von nun an gilt die Konzentration von Michael Lengauer und seinem Unterstützer-Komitee der im Juni stattfindenden Murtal Rallye rund um Judenburg. Dort soll nicht nur der nächste Start erfolgen, sondern nach Möglichkeit auch ein aktuelles Rally2-Gerät die bei den ersten drei ORM-Läufen von Michael gefahrene, ältere Fahrzeuggeneration, ersetzen. Und noch einen Vorteil sieht Michael Lengauer, falls das notwenige Budget bis dahin steht und ein Start in Judenburg möglich wird: „Die Rallye im Murtal ist für alle neu, auch für meine Konkurrenten – ich denke, dort könnten wir mit einem aktuellen Rally2 Boliden mit ein paar Testkilometern wieder ganz vorne mit dabei sein. Ich werde die kommenden Wochen auf jeden Fall daran arbeiten, dass ein Start in der Steiermark möglich wird.
Der Oberösterreicher, der heuer sensationell den ORM-Auftakt rund um Freistadt gewinnen konnte, liegt nach drei ORM-Läufen trotz einem Ausfall auf Gesamtrang drei. Berücksichtigt man das Streichresultat – in der ORM 2024 werden wie in den letzten Jahren auch 2024 die besten fünf von sechs Ergebnissen gewertet – liegt Michael Lengauer aktuell nach wie vor sensationell auf Gesamtrang zwei in der Zwischenwertung der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Weitere Informationen über das Projekt und den Kontakt zu Michael Lengauer findet man auf www.michael-lengauer.at.
Fotos: Harald Illmer, Martin Butschell
Text: Manfred Wolf
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