Das Brose Rallye Team hat in Sachsen die DRM-Führung ausgebaut
Mit dem hart erkämpften Gesamtrang zwei bei der „AvD-Sachsen-Rallye“ hat das Brose Motorsport Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Kohl die Führung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) deutlich ausgebaut. Mit ihrem beeindruckend hohem Speed glichen sie dabei sogar das Handicap einer 30-Sekunden-Zeitstrafe wegen einer nicht ordnungsgemäß durchfahrenen Schikane aus. Nach ihrer famosen Fahrt in Sachsen sind sie nun vorzeitig DRM-Halbzeitmeister.
„Der Schikanen-Fehler geht voll auf meine Kappe. Ich war einfach einen Tick zu spät auf der Bremse“ gesteht Dominik Dinkel, der 25 Jahre junge Kfz.-Meister aus dem oberfränkischen Rossach sympathisch offen. „Klar waren wir deshalb kurz frustriert, aber dann haben wir einfach nach vorne geschaut und beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Unser ganzes Team hat dazu einmal mehr an einem Strick gezogen und einen perfekten Job gemacht. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken“ sprudelt es weiter aus ihm heraus.
Unterlaufen ist Dominik Dinkel der erwähnte Kunstfehler am Freitagabend auf der dritten von zwölf Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 125 größtenteils ultraschnelle Asphalt-Kilometer. Durch ihren Mix aus breit, eben und griffig mit eng, wellig und immer wieder auch tückisch rutschig stellten diese höchste Anforderungen an die Teilnehmer und ihre technische Betreuung. „Unser Einsatzteam von Baumschlager Rallye & Racing rund um Ingenieur Walter Illmer und Car-Chief Alex hat für unseren Brose Skoda Fabia R5 für alle Verhältnisse ein Top-Setup ausgetüftelt. Und hat deshalb im Service sogar Komponenten wie z.B. Federn gewechselt.“
Das hilft Dominik Dinkel / Christina Kohl bei ihrer Aufholjagd enorm. Denn trotz zwei Bestzeiten am Freitagabend auf der WP Glück-Auf-Brücke gehen sie wegen der 30-Sekunden-Strafe natürlich nicht wirklich zufrieden in die Übernachtungspause. Eine der zwei Topzeiten im mit sechs hochkarätig besetzten R5-Boliden gespickten 88-Starter-Feld teilen sie sich übrigens mit Kalle Rovanperä, dem hochgehandelten finnischen Supertalent, das mit 17 bereits Skoda-Werksfahrer ist und nicht nur in seiner Heimat als möglicher kommender Weltmeister gesehen wird. Rund um Zwickau konnte sich der junge Mann aus dem Land der 1000 Seen jedenfalls sehr gut in Szene setzen und in einem Skoda R5 auf aktuellstem Werksstand die Sachsen-Rallye gewinnen.
Dominik Dinkel / Christina Kohl gelingt es am Samstag bei heißem Wetter vor großer Zuschauerkulisse erfolgreich aktive Schadensbegrenzung zu betreiben. Bedingungslos angreifen können sie dabei nicht, denn sie müssen mit dem Blick auf die DRM-Punktetabelle taktisch klug agieren, einen weiteren Fehler können sie sich in Sachsen nicht erlauben. Trotz dieser Bürde sind sie überzeugend schnell unterwegs, luchsen Kalle Rovanperä sogar eine weitere Bestzeit ab – sie sind bei der Sachsen-Rallye übrigens das einzige Team, dem derlei gelingt – und gehören auf jeder WP konstant zu den Top-Drei. Nach den sechs Vormittags-Prüfungen sind sie bereits Gesamtdritte und liegen nur mehr 4,9 Sekunden hinter dem direkt vor ihnen platzierten Sepp Wiegand (Skoda Fabia R5). Am Nachmittag gibt es nur noch die zweimal zu absolvierende Prüfung Plohn. Die ist allerdings je 19,8 Kilometer lang. Bereits in der Erstbefahrung ziehen sie dort an Sepp Wiegand vorbei, ihr Vorsprung auf ihn beträgt nun 2,5 Sekunden. Im zweiten Durchgang bauen Dominik Dinkel / Christina Kohl diesen auf 12,2 aus, sind damit als sichere Zweite der Gesamtwertung trotz ihrer 30 Strafsekunden auch die besten der in der DRM engagierten Teilnehmer.
Mit ihrer tollen Leistung bei der Sachsen Rallye stockt das Brose Rallye Team sein DRM-Konto auf 72 Zähler auf, führt die Wertung jetzt mit 38 Punkten Vorsprung souverän an. Da es pro Veranstaltung maximal 30 Zähler (Gesamtsieg inkl. Gewinn der Powerstage) zu holen gibt, stehen Dominik Dinkel / Christina Kohl bereits jetzt als Halbzeitmeister fest. Beide freuen sich mit ihrer Mannschaft schon riesig auf den nächsten Lauf. Das ist die Rallye Stemweder Berg am 15. und 16. Juni. Dort werden sich die Fans und Besucher im Servicepark an etwas Neues gewöhnen müssen. Denn auf den Seitenscheiben des Brose Skoda Fabia R5 wird dann nicht mehr „Ch. Kohl“ stehen, sondern „Ch. Fürst“. Aber keine Bange, natürlich bleibt Dominik Dinkel seine Stamm-Copilotin erhalten. Die 30-jährige Einzelhandelskauffrau aus Tiefenbach bei Passau nutzt ganz einfach die kurze Pause im DRM-Kalender zum Heiraten. Viele Insider wissen ja, dass sie bei der Siegerehrung der ADAC 3-Städte-Rallye 2017 den Antrag ihres Johannes angenommen hat. Die Rallye-Familie wünscht den beiden für ihre gemeinsame Zukunft alles Glück dieser Welt. Und wer weiß, vielleicht steigt ja danach in der weiteren Saison die ohnehin auf sehr hohem Level liegende Performance des Brose Rallye Teams noch weiter an?
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