Baumschlager ist Meister:

Mit Sieg bei dramatischer Waldviertel Rallye zum 14. Titel


Spannend, dramatisch, nervenzerfetzend – die Titelentscheidung in der Österreichischen Rallye Meisterschaft ist mit Worten kaum zu beschreiben. Am Ende sicherte sich Raimund Baumschlager mit dem Vorsprung von 5,4 Sekunden auf Hermann Neubauer den Sieg bei der Rallye Waldviertel und damit mit vier Punkten Vorsprung auf den Salzburger zum 14. Mal in seiner Karriere den Meistertitel.


Die Entscheidung fiel erst auf der letzten der 14 Sonderprüfungen. Baumschlager lag mit Co Pilot Pirmin Winklhofer im VW Polo R WRC vor den finalen vier Kilometern der Saison noch 0,8 Sekunden hinter Titelverteidiger Neubauer und damit in der Hochrechnung der Meisterschaft nur auf Rang zwei.  Mit einem Husarenritt und seiner achten Sonderprüfungsbestzeit setzte der Routinier aus Rosenau aber einen fantastischen Schlusspunkt hinter eine unglaubliche Rallye in deren Verlauf die Führung nicht weniger als achtmal wechselte! Der schlussendliche Vorsprung von 5,4 Sekunden ist der größte Abstand zwischen den beiden Titelkonkurrenten während der gesamten Rallye, was verdeutlicht wie eng der Kampf zwischen Raimund Baumschlager und Hermann Neubauer war. Aber auch der Drittplatzierte Niki Mayr-Melnhof, der ebenso noch mit Titelchancen in die Rallye gestartet war, lag über weite Strecken in Schlagdistanz, brachte zusätzliche Brisanz ins dramatische Finale und musste sich am Ende mit 37 Sekunden Rückstand auf den neuen Meister geschlagen geben.
 

Platz eins im Waldviertel bedeutet nach den Erfolgen bei der Rebenland Rallye und der Skoda Rallye Liezen den dritten Saisonsieg Baumschlagers und am Ende nach 1993, 2003-2010 und 2012-2015 den unglaublichen 14. Staatsmeistertitel in der Karriere des 57jährigen und damit auch einen Weltrekord!  14 nationale Titel sind weltweit einmalig.

 

Raimund Baumschlager im Ziel in Fuglau:


ÜBER SEINEN  14. TITEL:„Nachdem wie die Meisterschaft und vor allem das Finale gelaufen ist, muss ich sagen, das ist mein schönster Meistertitel. Auch weil es sehr wahrscheinlich mein letzter Staatsmeistertitel gewesen sein wird.“


ÜBER SEINE KONKURRENTEN IM TITELKAMPF: „Hermann (Neubauer) war ein großartiger Gegner. Wenn man sieht, wie knapp wir über die Rallye und über die Saison beisammen gelegen sind, muss man den Hut auch vor ihm ziehen und ihm gratulieren. Und Niki (Mayr-Melnhof) hat bei seinem ersten Einsatz  mit einem WRC Auto eine fantastische Leistung gezeigt. Er hat das Duell zu einem beinharten Dreikampf gemacht. Am Ende haben winzige Kleinigkeiten zu unseren Gunsten entschieden.“


ÜBER DIE MOMENTE VOR DER LETZTEN SP:„Die nervliche Anspannung war brutal! Aber wir wussten, dass uns diese Sonderprüfung liegt und wir hatten ja einen Rückstand von nur 0,8 Sekunden. Also war alles möglich. Freilich hat mir in dieser Situation auch meine Routine geholfen, aber wir haben auch ansonsten alle Register gezogen. Um Gewicht zu sparen haben wir die Trinkflaschen und die Scheibenwaschanlage ausgeleert, das Auto noch einmal geputzt und vor allem die Radkästen gesäubert um ja kein Gramm zu viel zu haben und die volle Leistung ausschöpfen zu können.“


ÜBER DEN MOMENT, IN DEM DER TITEL FESTSTAND: „Wir wussten unsere Zeit nicht, haben aber beim Einfahren in den Zielbereich unsere BRR-Mannschaft gesehen und Freunde und Fans, die von daheim mitgefahren sind. Und die sind alle gehüpft wie verrückt und haben gejubelt. Dann wurde mir bewusst, dass wir es geschafft haben! Und dann sind im Auto auch die Freudentränen geflossen“.
 

ÜBER DEN TEAMGEIST, DER ZUM TITEL FÜHRTE:„Dieser Meistertitel hat viele Väter! Ich möchte mich bei allen bedanken, die an mich geglaubt haben und zum Erfolg beigetragen haben. Ein großes Lob an meinen Co-Piloten Pirmin Winklhofer, der es nicht immer leicht hat mit mir, der aber mit seinen 22 Jahren einen fantastischen Job abgeliefert hat. Danke an meine bewährte BRR-Crew. Danke an alle Sponsoren, an VW Motorsport, aber auch an Skoda Österreich, denn schließlich sind wir die ersten zwei Rallyes mit dem Fabia R5 auch sehr erfolgreich unterwegs gewesen. Und großen Dank an Porsche Österreich ohne deren Unterstützung wäre das Projekt, die Meisterschaft mit zwei Marken zu fahren, nicht möglich gewesen!“



Endstand ORM 2017:
 


Fotos: Harald Illmer, Daniel Fessl



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