Rallye Weiz 2017: Rang vier für Dominik Dinkel / Christina Kohl

Dominik Dinkel / Christina Kohl fahren beim Experimentieren in Weiz Gesamtrang 4 ein!

Damit hat das Brose Motorsport Rallye Team Domi-nik Dinkel / Christina Kohl im Rahmen der Rallye Weiz seinen Auftrag mehr als erfüllt. Denn eigentlich ging es nur um vom Deutschen Rallye Meisterschaftsdruck befreites Testen und Erfahrungen sammeln auf an-spruchsvollem Terrain. Was dabei heraus kam, kann sich wirklich sehen lassen.

 

Vierte Gesamt, beste Nicht-Österreicher, zweitbeste Teilnehmer mit einem R5 Fahrzeug, beste Skoda-Piloten und beste Rallye Weiz Neulinge 2017. Um diese Leistung richtig einstufen zu können, müssen wir zunächst kurz den Anspruch der Veranstaltung in der Oststeiermark und die dortigen Konkurrenten des Brose Rallye Teams betrachten. 14 Wertungsprüfungen (WP) über 178,16 Kilometer standen auf dem Programm, 6 davon waren am Freitag zu absolvieren, der Rest samstags. Die Top-Prädikate FIA European Rallye Trophy Central (ERTC) und Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft lockten ein hochkarätiges, internationales 85-Starter-Feld nach Weiz. Mit drei technisch überlegenen WRC-Autos an der Spitze, sowie mit einem ganzen Rudel bekannter Namen in R5-Fahrzeugen. Wie Nikolay Gryazin, Niki Mayr-Melnhof, Vojtech Stajf, Ondrej Bisaha und Antonin Tlustak, um nur einige davon zu nennen.


Die Vorgabe für Dominik Dinkel und Christina Kohl lautete Kilometer zu sammeln, um gemeinsam mit der den Brose Skoda Fabia R5 betreuenden Baumschlager Rallye & Racing (BRR) Truppe möglichst viel an dessen Setup arbeiten zu können – auch auf die Gefahr hin, mal einen Dreh in die verkehrte Richtung zu tun. Lernen und probieren geht vor Platzierung, darüber bestand bei allen Beteiligten im Vorfeld Einigkeit. Ganz besonders der Freitag wurde dazu genutzt, verschiedenste Fahrwerkseinstellungen und Stabilisatoren zu testen. Was zunächst schwierig war, da sich das Brose Motorsport Rallye Team zuerst an die speziellen österreichischen Bedingungen wie Kurve an Kurve ohne nennenswerte Geraden dazwischen sowie ein ständig wechselndes Gripniveau der Teeroberflächen gewöhnen musste. Was Dominik und Christina mit Respekt taten, denn auch Raimund Baumschlager himself hatte eindringlich gewarnt: „Lernt zunächst, den teilweise eisglatten Asphalt zu lesen, bevor ihr versucht zu attackieren. Sonst riskiert ihr, ganz schnell von der Strecke zu fliegen.“ Genau dies passierte Nikolay Gryazin, der zwar auf der ersten WP schnell war, sich aber schon auf der zweiten vehement ins Unterholz verabschiedete.


Dominik Dinkel / Christina Kohl begannen als Gesamtsiebte, beendeten den Freitag auf der Sechs Over-All, fuhren beständig Top-Acht-Zeiten, waren auf dem 17,89 Kilometer langen Rundkurs Anger-Thannhausen (WP 4) sogar viertschnellste, noch vor Gerwald Grössing im Ford Fiesta WRC.


Am Samstag verschärften sie – nun mit den Verhältnissen besser vertraut – ihre Gangart deutlich, kletterten rasch auf die fünfte Gesamt-Position, beendeten alle WPs unter den schnellsten Fünf. Zweimal setzten sie dritte Zeiten, waren im Brose Skoda Fabia sogar zweimal schnellste R5 Piloten. Erschüttern ließen sie sich auf ihrem Weg nach vorne durch nichts. Weder der Abbruch der WP Gollersattel II noch die Streichung der Prüfung Koglhof I brachte das Brose Rallye Team aus dem Konzept. Auch nicht der am Nachmittag einsetzende Regen. Ganz im Gegenteil: Den nutzte man, um mit einem Wet-Standard-Setup neue Reifen auszuprobieren. Wobei Dominik und Christina auch Versuche mit über Kreuz verwendeten weichen und harten Gummimischungen unternahmen. Sehr erfolgreich übrigens, denn auf dem 9,77 Kilometer Rundkurs Naas I verloren sie lediglich 8,7 Sekunden auf die vom amtierenden österreichischen Meister Hermann Neubauer im Ford Fiesta RS WRC gesetzte Bestmarke. Ein Glanzstück gelang Dominik Dinkel / Christina Kohl auf der letzten WP: In der Zweitbefahrung von Naas waren sie Zweitschnellste des Gesamtfeldes.


Entsprechend positiv fällt Dominik Dinkels Bilanz aus. Der 24 Jahre junge Kfz.-Meister aus dem oberfränkischen Rossach erklärt: „Wir haben unglaublich viel probiert und gelernt, besonders am ersten Rallyetag. Am zweiten konnten wir die gewonnenen Erkenntnisse bereits umsetzen. Für uns ist besonders erfreulich, dass wir samstags nur 12,3 Sekunden auf den hoch eingeschätzten Niki Mayr-Melnhof im Ford Fiesta R5 verloren haben. Den größten Teil seines Gesamtvorsprungs hat sich der Local-Hero am Freitag geholt, als wir noch dabei waren die Grenzen des Machbaren auszuloten und dabei total safe agierten.“ Dominiks Copilotin Christina Kohl (30/Tiefenbach bei Passau) ergänzt: „Wir mussten unser bisheriges Aufschriebsystem und damit auch mein Ansagetempo erst an die für uns komplett neuen Bedingungen anpassen. Was wir so ab Mitte der Rallye auch gut hinbekommen haben.“ Dominik und Christina stehen voll zur kürzlich getroffenen Entscheidung, anstatt der Deutschland zwei Rallyes in Österreich zu bestreiten. „Dort gibt es ein tolles Umfeld und höchst selektive Prüfungen. Diese sind ideal, um sich weiter zu entwickeln“ geben beide unisono zu Protokoll. Mit frisch gestärktem Selbstvertrauen freuen sie sich nun auf den nächsten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM). Dieser geht am 4. und 5. August rund um Pößneck in Szene. „Wir hoffen, basierend auf den Erfahrungen von der Weiz Rallye, bei der S-DMV Thüringen Rallye sowie bei den noch verbleibenden weiteren DRM-Läufen von Anfang an ein hohes Tempo gehen zu können.“ Das klingt gut! Weiteres Rüstzeug zur Umsetzung dieser Marschroute haben sich Dominik Dinkel und Christina Kohl bei ihrem Trip nach Österreich auf jeden Fall schonmal geholt.


Fotos: Harald Illmer


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